Musiker / Komponist


Ich habe Klavier studiert. An der Musikhochschule Düsseldorf. Acht Jahre lang.
Viel Sitzen, Ackern, Kämpfen.
Ich war sehr diszipliniert.
Mein Lehrer meinte, ich sei karrierereif.
Also kaufte ich mir einen schwarzen Anzug.
Ich fühlte mich nicht wohl, ich spielte Chopin, Beethoven, Scarlatti.
Ich tauschte den Anzug gegen altersangemessenere Kleidung aus, es ging etwas besser. Ich spielte Bartok, Schostakowitsch, Hindemith.
Ich brachte meinen eigenen (alten) Stuhl mit ins Konzert. Es ging etwas besser, ich spielte Mussorgski.
Ich machte Examen.
Und – wechselte das Metier. Ich ging zum Theater.
Mein Lehrer fühlte sich verraten. Er hatte viel Zeit und Hoffnung in mich investiert.
Wir verabschiedeten uns etwas kalt.
Das Klavier wurde wieder Privatsache, wie es das war, bevor ich ihn kennenlernte.
Ich spielte ein paar Jahre lang nur noch Bach.
Ich komponierte.
Heute ist es gut, ich spiele, was ich will. Neuerdings sogar wieder Mozart.
Ein Pianist, wie die Tradition ihn kennt, bin ich nicht geworden.
Aber was ich komponiere, gefällt mir.
Und ich benutze es für meine Theaterinszenierungen.

Hörbeispiele:

"Klaviermusik 5"
"Klaviermusik 7"
"Klaviermusik 11"
"Klaviermusik 21"
"Klaviermusik 22"
"Auf dem Land 1"
"Das Kunstseidene Mädchen 1"


Der Kurzroman Buck, Pianist ist der literarische Niederschlag meiner Zeit als Pianist: ein Kurzroman über einen Lehrer mit nachtschwarzer Vergangenheit und seinen Schüler, über ihre magische Verstrickung, ihre gegenseitige Spiegelung, ihren Kampf. Was ich da geschrieben habe, hat natürlich nie stattgefunden. Wenn, nur im Kopf ...
Hier der Anfang des Romans, sowie eine weitere Episode.

Buck, Pianist 1,2
Buck, Pianist 18

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